Wildtierfreundliche Organisationen nehmen Stellung zum Bundesjagdgesetz
Der Bundesrat hat heute eine Stellungnahme zur geplanten Änderung des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) beschlossen. Das neue Bundesjagdgesetz sieht u.a. vor, dass der Bestand von Wiederkäuern wie etwa Rothirschen und Rehen drastisch reduziert werden soll. Sechs wildfreundliche Organisationen und unter ihnen die Deutsche Wildtier Stiftung kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme die waldbaulichen Ziele der Gesetzesnovelle und fordern den Bundesrat und die Abgeordneten des Bundestages auf, den Entwurf zu überarbeiten. Denn: Die Bedürfnisse und Ansprüche der Wildtiere dürfen nicht hinter den wirtschaftlichen Interessen der Waldbesitzer zurückbleiben.
Das neue Bundesjagdgesetz sieht u.a. vor, dass die „Verjüngung des Waldes im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen“ Ziel der Hege und damit auch des jagdlichen Umgangs mit Wild sein soll. Besonders im Fokus steht dabei das Rehwild, dessen Bestand drastisch reduziert werden soll. Der Deutsche Jagdverband, der Bayerische Jagdverband, der Bundesverband Deutscher Berufsjäger, die Deutsche Delegation im Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), der Deutsche Jagdrechtstag und die Deutsche Wildtier Stiftung kritisieren in ihrer gemeinsamen Stellungnahme die waldbaulichen Ziele der Gesetzesnovelle und fordern die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, den vom Bundeskabinett vorgelegten Gesetzentwurf im parlamentarischen Verfahren zu überarbeiten. Vor allem der formulierte Anspruch, dass sich jedwede Waldverjüngung ohne Schutzmaßnahmen etablieren können muss, ist praxisfern und widerspricht einer Balance zwischen den forstwirtschaftlichen Zielen und den Ansprüchen des Wildes. So wirken neu eingebrachte und womöglich fremdländische Baumarten in den Wäldern selbst bei stark reduzierten Wildbeständen wie ein Magnet.
Die gemeinsame Stellungnahme der Organisationen finden Sie hier.