Unter Rindern: Zweiter Rothirsch gesellt sich zu Galloway-Herde
Seit Jahren ist der Zuzug dänischen Rotwildes in das nördliche Schleswig-Holstein ungebrochen. In den Landkreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, die früher eher für ihre hohen Bestände an Niederwild bekannt waren, taucht immer wieder vereinzeltes Rotwild auf. Jährlich werden in beiden Landkreisen zusammen mittlerweile über 100 Tiere erlegt – Tendenz steigend. Sehr willkommen sind die Tiere dagegen auf Flächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, die auf einem ehemaligen Standortübungsplatz nahe Flensburg auf über 300 Hektar eine halboffene Weidelandschaft mit Rindern und Koniks entwickelt hat. Das diese Landschaften den ursprünglichen Lebensräumen des Rotwildes in Europa entsprechen, zeigen mittlerweile zwei wild lebende Rothirsche, die sich der Galloway-Herde angeschlossen haben.
Schon seit über drei Jahren ist Rothirsch „Sven“ ein steter Begleiter der Rinderherde, der auch vor den Menschen kaum mehr Scheu zeigt. Neu hinzugezogen ist in diesem Jahr ein weiterer junger Rothirsch, der immer wieder die Nähe seines Artgenossen und vielleicht auch die der Rinder sucht. Ginge es nach dem Pächter der Flächen, dem Ökolandbaubetrieb Bunde Wischen, dann dürfte sich gerne langfristig ein Rotwildrudel auf den Flächen etablieren. Tunlichst meiden sollten die beiden jungen Rothirsche hingegen den Landkreis Nordfriesland: Dort wurden in der bisherigen Jagdsaison knapp 40 Stück Rotwild erlegt – darunter fast 35 Hirsche!