Der Rothirsch in der Überzahl –
Wege zu einer tierschutzgerechten Rotwildreduktion
vom 28. bis 30. Juni 2018 in Bad Driburg
Sehr hohe Rotwilddichten führen nicht nur zu Konflikten mit der Land- und Forstwirtschaft, sondern sie dienen immer wieder auch als Argument gegen die Auflösung von Rotwildbezirken oder kürzere Jagdzeiten. Umgekehrt reichen die häufig eher hilflos wirkenden Maßnahmen zur Bestandesreduktion von der Aufhebung der Schonzeiten im Spätwinter über die Jagd während der Nachtzeit bis hin zur Zulassung künstlicher Lichtquellen. Für das Wohlergehen unseres größten Landsäugers sind sehr hohe Dichten daher in den meisten Fällen eher schädlich.
Ganz anderes als die Populationsgröße hat sich der jagdliche Umgang mit Rotwild vielerorts kaum verändert: In den meisten Regionen wird nach wie vor kaum Kahlwild vor der Brunft erlegt, dafür aber entgegen allen wildbiologischen Erkenntnissen noch im Januar intensiv gejagt. Und dort, wo man Willens ist, entzieht sich das Rotwild häufig sehr geschickt seiner Bejagung und lässt ratlose Jäger zurück. Könnte es also sein, dass wir bei der Jagd auf Rotwild im Gegensatz zu dem Wildtier selbst nichts dazu gelernt haben?
Das 9. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung hatte zum Ziel, die besonderen Maßnahmen, die in zeitlich befristeten Reduktionsphasen ergriffen werden sollten, herauszuarbeiten. Im Ergebnis wurden praktische Empfehlungen formuliert , damit dort, wo sie gewünscht ist, eine wirkungsvolle und dabei tierschutzgerechte Rotwildreduktion in einem begrenzten Zeitraum gelingen kann. In allen anderen Revieren können die Erkenntnisse dazu beitragen, die Jagd zukünftig erfolgreicher zu gestalten, um insgesamt den Jagddruck zu reduzieren.
Downloads
Galerie vom 9. Rotwildsymposium
gefördert durch