NABU diskutiert zum Rotwild im Erzgebirge
(Freie Presse vom 9.5.2019) Seit mittlerweile fünf Jahren tobt im Erzgebirge ein Streit um die Rotwildjagd: Die Kontrahenten sind die Rotwildhegegemeinschaft Erzgebirge auf der einen und der Staatsbetrieb Sachsenforst auf der anderen Seite. Die einen fordern einen tierschutzgerechten Umgang mit dem Rotwild in Sachsen und ein staatlich gestütztes Rotwildmanagement mit Wildruhezonen, in denen nicht gejagt wird. Die anderen, der Staatsbetrieb Sachsenforst, wollen den Wald widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel machen und investieren dafür mehr als 140 Millionen Euro in den Waldumbau, der durch überhöhte Wildbestände gefährdet sei. Nun hat sich der örtliche Kreisverband des NABUs eingeschaltet, um die Möglichkeiten zu einem besseren Miteinander von Wald und Wild zu dikutieren. In Schneeberg wurde über die Zukunft der Artenvielfalt im Erzgebirge diskutiert. Referent Wilhelm Bode pointierte: „Das Rotwild ist eine arme Sau.“ Das Rotwild sei ein Gefangener im Wald. Dort lebe es aufgrund der intensiven Bejagung in ständiger Todesangst. Die Lösung für einen artgerechten Lebensraum sieht der Forstwissenschaftler in der Schaffung von Ruhezonen, in denen das Rotwild nicht gejagt werden dürfe.
Dass seit vielen Jahren nur diskutiert, aber nichts getan werde, kritisierte auch Professor Sven Herzog. Der Wildbiologe von der TU Dresden forderte, dass das Rotwild nicht auf Wiesen bejagt werde: „Dann habe ich im Wald ein Problem.“
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