Petition zum Rotwild im Erzgebirge

Seit zwei Jahren beschäftigt der Streit um das Rotwild im Erzgebirge die Medien und den Sächsischen Landtag. Die Kontrahenten sind die Rotwildhegegemeinschaft Erzgebirge auf der einen und der Staatsbetrieb Sachsenforst auf der anderen Seite. Die einen fordern einen tierschutzgerechten Umgang mit dem Rotwild in Sachsen und ein staatlich gestütztes Rotwildmanagement mit Wildruhezonen, in denen nicht gejagt wird. Die anderen, der Staatsbetrieb Sachsenforst, wollen den Wald widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel machen und investieren dafür mehr als 140 Millionen Euro in den Waldumbau, der durch überhöhte Wildbestände gefährdet sei. Die Interessengemeinschaft südsächsischer Hegegemeinschaften möchte nun mit einer Petition an den Sächsischen Landtag herantreten. Die Interessengemeinschaft fordert unter anderem

  • eine Pflichtmitgliedschaft in Hegegemeinschaften,
  • das Erlegen von Wild nur mit gültigem Abschussplan,
  • die Jagdzeit auf Schalenwild- außer Schwarzwild – bis zum 31.12. eines Jahres zu begrenzen und
  • Wildtiermanagementpläne als Grundlage für jagdliches Handeln.

Den konkreten Wortlaut der Petition finden Sie hier.

Übersicht der Rotwild-Hegegemeinschaften in Deutschland

Hegegemeinschaften entstehen durch den Zusammenschluss mehrerer aneinandergrenzender Jagdreviere bzw. Jagdausübungeberechtigter, die großräumig lebende Wildarten wie etwa den Rothirsch nach gemeinsamen Regeln bejagen und hegen wollen. Aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung sind sie das geeignete Instrument, um die Konflikte, die bei der Nutzung der Wildtiere und ihrer Lebensräume entstehen, zu lösen. Damit sich die deutschlandweit bestehenden Rotwild-Hegegemeinschaften zukünftig besser austauschen und vernetzen können, hat die Deutsche Wildtier Stiftung eine Übersichtskarte mit den verfügbaren Informationen zu Rotwild-Hegegemeinschaften in Deutschland zusammengetragen.

Die Übersicht der Rotwild-Hegegemeinschaften in Deutschland finden Sie hier. 

Wenn Ihre Hegegemeinschaft in der Karte noch nicht enthalten sein sollte, schreiben Sie uns gerne eine Mail an rothirsch@DeWiSt.de.

Aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung sollten sich Hegegemeinschaften zukünftig von „Abschussgemeinschaften“ zu „Wildschutz- und -nutzgemeinschaften“ weiter entwickeln. Einen Forderungs- und Empfehlungskatalog zur Weiterentwicklung von Hegegemeinschaften finden Sie hier.

 

Weiß blaue Rothirsch-Geschichten: Traurig aber wahr

(www.rosenheim24.de vom 15.11.2016) Es klingt nach einem guten Krimi: Ein vermummter Jäger, der nachts mit einem Beutel durch den Wald schleicht, eine Kamera mit interessanten Aufnahmen und Jäger, die Anzeige erstattet haben: Diese Geschichte beschäftigt derzeit nicht nur die Jäger auf dem sogenannten Samerberg im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, sondern auch Polizei und Staatsanwaltschaft.

Der konkrete Fall: In den 1980er Jahren wurden am Samerberg vom damals zuständigen Ministerium die niedrigeren Lagen zu sogenannten „rotwildfreien Gebieten“ erklärt, die Areale in den Hochlagen hingegen zu legalen Rotwildgebieten. Nun scheint es so gewesen zu sein, dass das Rotwild erst mit Futtergaben in die rotwildfreien Gebiete gelockt wurde, um es dort ohne Regeln schießen zu können. Die Jäger in den „legalen“ Rotwildgebiete haben offensichtlich jedoch ihrerseits ebenfalls Duftmarken ausgelegt, um das Wild davon abzuhalten, in die rotwildfreien Gebiete zu wechseln. Diese These wurde genährt, als eine Wildkamera im Oktober hochinteressante Bilder festhielt: Dort schlich ein vermummter Mann mit einem Beutel in der Hand durch den Wald! Der Mann konnte schließlich identifiziert werden und gestand die Tat. Das Landratsamt Rosenheim ermittelt nun wegen „Wildvergrämung“.

Wildbiologin Christine Miller, Vorstand des Vereins Wildes Bayern e.V., setzt sich seit Jahren für den artgerechten Umgang mit Wildtieren ein und äußerte sich zu dem Fall: „Das komplette Gebiet Samerberg ist Teil eines jahreszeitlich genutzten Lebensraumes der Tiere. Im Winter halten sie sich eher in den niedrigeren Lagen auf, im Sommer eher in den höheren Gebieten. Die rotwildfreien Gebiete sind ohne jede biologische Begründung eingeführt worden.“ Die biologischen Folgen für das Rotwild seien verheerend. Wie die Biologin der Redaktion von rosenheim24.de mitteilte, wurde inzwischen auch Anzeige gegen den Jäger im rotwildfreien Gebiet bei der unteren Jagdbehörde wegen „mißbräuchlicher Fütterung“ erstattet.

Den vollständigen Artikel auf rosenheim24.de finden Sie hier.

Auch in anderen Regionen Bayerns wird der Rothirsch aus den „legalen“ Rotwildgebieten gelockt, um ihn anschließend ohne Regeln bejagen zu können. In der Oberpfalz wird z.B. jährlich in der Jagdzeit entlang der Grenze zu Tschechien eine Kette von Fütterungen eingerichtet. Auf diese Weise wird das Rotwild aus dem tschechischen Böhmerwald in Gebiete gelockt, die nach dem bayerischen Jagdgesetz „rotwildfrei zu machen und zu halten“ sind. Am Boden dieser Missstände ist man aber erst angelangt, wenn man begreift, warum sich die Jäger der Region zum Teil vehement gegen eine Ausweisung ihrer Reviere als Rotwildbezirke ausgesprochen haben: In Rotwildbezirken wären sie der Hege und damit auch einem regulären Abschussplan verpflichtet. Außerhalb der Rotwildbezirke muss jedes Stück, ob männlich oder weiblich, alt oder jung, erlegt werden. Und so wird häufig das Kahlwild geschont und auf den Kronenhirsch gewartet. Am Ende der Jagdzeit werden dann viele Kirrungen nicht mehr beschickt, und das über die Grenze gelockte Rotwild geht in den Wäldern zu Schaden.

Einen Artikel der Deutschen Wildtier Stiftung zum Problem der Rotwildbezirke in der Zeitschrift Wild und Hund finden Sie hier.

 

Wildruhezonen für Rotwild ausgewiesen

(Usinger Anzeiger vom 22.09.2016) Im Hochtaunuskreis wurden Mitte September zwei offizielle Wildruhezonen ausgewiesen. Die für das Rotwild geschaffenen Rückzugsgebiete umfassen insgesamt 150 Hektar Wald, in denen besondere Verhaltensregeln für Jagd, Forst und Tourismus gelten: Das Betreten ist ausschließlich auf den befestigten Straßen und Wegen erlaubt und auch Hunde dürfen diese nicht verlassen. In Kooperation mit dem Naturpark Taunus wurden sogar Wanderwege umgelenkt, um vor allem dem Rothirsch ein möglichst großes Rückzugsareal zur Verfügung zu stellen. Im Bereich der Wildruhezonen findet nunmehr eine stark eingeschränkte Bejagung statt und die Jagd an den Äsungsflächen ist sogar generell untersagt.

Grundlage für die nun ausgewiesenen Wildruhezonen sind Erhebungen zur Lebensraumsituation des Rotwildes, welche von der Unteren Naturschutzbehörde in Kooperation mit dem Arbeitskreis Wildbiologie der Universität Gießen und den vor Ort agierenden Jägern vorgenommen worden sind. In der weiteren Planungsphase wurden sämtliche Akteure aus den Bereichen Verwaltung, Forst, Jagd und Tourismus an einen Tisch berufen, um die unterschiedlichen Interessen in einem Ruhezonenkonzept bestmöglich zu vereinbaren. Denn mit der steigenden Freizeitaktivität in der freien Natur geht vor allem in Ballungsgebieten wie dem Taunus eine starke Störung für heimische Wildtiere einher. Derartige Störungen führen letztendlich auch zu gesteigerter Nachtaktivität und einem Verweilen des Rotwildes in seinen Einständen. Da die Tiere nicht mehr ihren natürlichen Verhaltensweisen nachgehen und sich nicht mehr auf Waldwiesen trauen, kann es zu einer Steigerung der Schälschäden an Bäumen kommen. Konflikte mit dem zuständigen Forstbetrieb und dem Waldbesitzer sind die Folge.

Zum vollständigen Artikel im Usinger Anzeiger gelangen Sie hier.

Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich seit vielen Jahren für die Einrichtung von Wildruhezonen in den Kernbereichen der Rotwildvorkommen ein. Eine Studie zum jagdlichen Umgang mit dem Rotwild in den Bundesländern finden Sie hier.

 

Der Wald ist nicht genug

(Sächsische Zeitung vom 07.09.2016) In Sachsen tobt ein Kampf um die Zukunft des Rotwildes. Es geht um artgerechtes Leben, Holznutzung und Wissenschaft – und um viel Geld. Die Kontrahenten sind die Rotwildhegegemeinschaft Erzgebirge auf der einen und der Staatsbetrieb Sachsenforst auf der anderen Seite. Die einen fordern einen tierschutzgerechten Umgang mit dem Rotwild in Sachsen und ein staatlich gestütztes Rotwildmanagement mit Wildruhezonen, in denen nicht gejagt wird. Die anderen, der Staatsbetrieb Sachsenforst, wollen den Wald widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel machen und investieren dafür mehr als 140 Millionen Euro in den Waldumbau, der durch überhöhte Wildbestände gefährdet sei. Das Kuriose: Beide Seiten wollen ihre Position mit einer eigene Studie über die eigentliche Populationsgröße des Rotwildes im Erzgebirge untermauern. Und beide Auftragnehmer sitzen an der TU Dresden, nur in unterschiedlichen Instituten.

Zwei Studien mit der gleichen Zielstellung, beide in Kooperation mit der TU Dresden und beide Hunderttausende von Euro teuer – das erscheint skurril. Umso mehr, da die verstrittenen Seiten dasselbe Ziel haben: weniger Wildschäden in Sachsen und ein auch zahlenmäßig gesundes Verhältnis von Wild und Wald. Allein der Weg zum Ziel ist ein unterschiedlicher: Die einen argumentieren, dass eine kluge Jagd mit Wildruhezonen und kurzen Jagdzeiten auch Wildschäden verhindern können. Die anderen, der Staatsbetrieb Sachsenforst, sehen allein im Abschuss der Tiere den Lösungsweg.

Den vollständigen Artikel in der Sächsischen Zeitung finden Sie hier.

Aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung ist die Reduktion der Rotwildpopulation nur ein Baustein, um den Konflikt um Wald und Wild zu lösen. Die Stiftung fordert daher seit langem ein Umdenken bei der Jagd auf Rotwild. Denn Wildruhezonen, kurze Jagdzeiten und Lebensraumverbesserung führen nicht nur zu insgesamt geringeren Wildschäden, sondern auch zu höheren Jagdstrecken.

Rotwild in Nordvorpommern

Die urigen, kaum zerschnittenen Laubwälder Nordvorpommerns bieten nicht nur dem seltenen Schreiadler einen Rückzugsraum, sondern sind auch viel genutzte Einstandsbereiche des Rotwildes. Sogar die großen Ackerflächen, Feldgehölze und Schilfröhrichte zwischen Stralsund, Velgast und dem Recknitztal werden vom Rotwild im Jahresverlauf als Lebensraum genutzt. Die Landesforst MV präsentiert daher bis zum 26. Juni gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen die Wanderausstellung „Der Rothirsch in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern „ in Schuenhagen.

Viele Menschen wissen nur wenig über den „König des Waldes“. Der Glaube, das Reh sei die „Frau vom Hirsch“, ist noch weit verbreitet. Der „röhrende Hirsch“ hängt als Wandbild im Wohnzimmer, die Hegeschauen der Jäger werden von manchen als reine „Knochen-Präsentation“ wahrgenommen und dem einen oder anderen erscheint das Naturerlebnis, Rotwild in freier Wildbahn zu beobachten, nur ein Privileg von Jägern zu sein. Schließlich können hohe Bestände erhebliche Schäden in Wald und Feld anrichten. Die Wanderausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung verfolgt das Ziel, diese faszinierende Tierart vor unserer Haustür aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und den Menschen näher zu bringen. Sie ist daher für Familien und Naturfreunde ebenso interessant wie für Fachleute. Sie enthält Fakten über Biologie, Verhalten und Verbreitung des Rotwildes in Deutschland und in Mecklenburg-Vorpommern. Auch Konfliktfelder und Lösungswege werden behandelt. Die Ausstellung wurde vom Land Mecklenburg-Vorpommern finanziell unterstützt.

Die Landesforst MV präsentiert die Wanderausstellung „Der Rothirsch in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern “ gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen als Träger des Naturschutzgroßprojekts „chance.natur – Nordvorpommersche Waldlandschaft“ in den Räumen des ehemaligen Pferdestalles auf dem Forstamtshof in Schuenhagen. Die Ausstellung ist bis zum 26. Juni in Schuenhagen.

Rückblick dreier Hegegemeinschaften: 1x zu viel, 1x zu wenig, 1x Note 1

Das Frühjahr ist die Zeit der Hegegemeinschafts-Versammlungen. Der Rotwildring Harz hatte dabei in diesem Jahr eine Rekordstrecke zu vermelden: Insgesamt 3.024 Tiere seien 2015 erledigt worden, das sei die zweithöchste Zahl in der Geschichte des Rotwildrings. Der Rotwildbestand im Harz ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Die Niedersächsischen Landesforsten, die einen Großteil der Westharzer Wälder betreuen, sehen als Gründe für die Entwicklung das in vielen Teilen des Mittelgebirges verbesserte Nahrungsangebot und die vergleichsweise milden Winter. Raubtiere wie der seit dem Jahr 2000 im Harz wieder heimisch gewordene Luchs können die Hirschpopulation nach Ansicht von Experten nicht nennenswert dezimieren. Die Folge: Der Bestand ist trotz der zuletzt hohen Abschusszahl weitaus größer als dies aus Sicht der Forstwirtschaft wünschenswert ist. Denn die starke Hirsch-Population macht dem Wald Probleme.

Zu dem Artikel aus der HAZ vom 24.04. gelangen Sie hier.

In der Rotwild-Hegegemeinschaft Meulenwald in Rheinland-Pfalz sieht die Welt dagegen ganz anders aus: Es gibt zu wenig mittelalte Hirsche. Das ist das Ergebnis einer Wildzählung, nach der es im Meulenwald etwa 270 Hirschkühe und 126 Hirsche gibt. Doch vor allem die zwei bis neun Jahre alten Hirsche fehlen. Die optimale Lösung, um die Sozialstruktur und den Altersklassenaufbau zu verbessern, sei ein Jagdverbot der männlichen Tiere für zwei bis drei Jahre. Die Aufgabe an die Mitglieder der Rotwild-Hegegemeinschaft Meulenwald lautet deshalb: Es sollen nun weniger männliche Tiere erlegt werden.

Zu dem Artikel aus dem Trierer Volksfreund vom 24.04. gelangen Sie hier.

In der Oberpfalz scheint die Rothirschwelt dagegen in bester Ordnung zu sein: Das Rotwildvorkommen zwischen Veldensteiner Forst, Steinwald, Neustadt/Waldnaab, Grafenwöhr und Hohenfels ist gesund, hat eine ausgeglichene Altersstruktur und ein perfektes Geschlechterverhältnis von 1:1. Und dabei sei der Abschuss erfüllt, die jungen Bäume im Übungsplatz wachsen ohne Zaun und die waldbaulichen Ziele sind erreicht. Bayerische Idylle bei einer Jagdstrecke von 3.451 Stück Rotwild – ein Drittel der Strecke im Freistaat.

Zu dem Artikel aus Onetz vom 25.04. gelangen Sie hier.

 

Rotwildring Spessart kontert Kritikern

(Main-Echo vom 01. April 2016) Die Kritik des BUND und des ÖJV am hohen Rotwildbestand im Bereich des Hessischen Forstamts Jossgrund war eines der Hauptthemen bei der Jahresversammlung der Hegegemeinschaft Rotwildring Rotwildgebiet Spessart in Bad Orb. Dem zweifellos sehr hohen Rotwildbestand sei mit 791 Stück Rotwild die höchste Gesamtstrecke seit 1968 entnommen worden und damit 113 % des eigentlichen Abschusszieles. „Dieses Ergebnis unterstreicht den Willen der Hegegemeinschaft und aller Jagdausübungsberechtigten, die forstlichen Belange der Waldbesitzer und die Belange der Landwirtschaft in besonderem Maße zu berücksichtigen“, sagte der Vorsitzende des Rotwildrings, Stefan Auerbach. Ziel sei weiterhin, im Rotwildgebiet Spessart, das den hessischen Teil des Spessarts umfasst, den Rotwildbestand nachhaltig zu reduzieren.

Die Ergebnisse der Schälschadenserhebung zeigen zwar seit 2008 einen rückläufigen Trend, sind jedoch nach wie vor nicht zufriedenstellend. In dem Zusammenhang ging Auerbach auf die Kritik ein, mit der in den vergangenen Monaten der Rotwildring und das Forstamt Jossgrund angeprangert wurden. „Es würden immer wieder die gleichen Bilder mit zerstörten Dickungen verbreitet“, sagte Auerbach. Positive Bilder von flächendeckend vorhandener Naturverjüngung hingegen würden jedoch bewusst vermieden und eine Auseinandersetzung mit der Wildart und ihren wildbiologischen Eigenschaften finde nicht statt. Der Rotwildring wolle die sachliche Arbeit fortsetzen und dabei einen aktiven Meinungsaustausch mit den Grundstückseigentümern und den Naturschutzverbänden betreiben. So habe die Arbeitsgruppe des Rotwildrings zur Lebensraumgestaltung auch im vergangenen Jahr ihre Arbeit erfolgreich fortgesetzt. „In vielen Revieren wurden zusätzliche Äsungsflächen angelegt und bereits vorhandene Flächen professioneller bewirtschaftet“, betonte Auerbach.

Den vollständigen Artikel im Main Echo finden Sie hier.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hält Hegegemeinschaften für das geeignete Instrument, um einen Ausgleich zwischen den Interessen des Menschen am Rotwildlebensraum und den Bedürfnissen des Wildes herbeizuführen. Ein Positionspapier mit Forderungen und Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Hegegemeinschaften finden Sie hier.

Verantwortung für Waldbesitzer, Jäger und Touristiker

(www.derwesten.de vom 10.03.2016) Bei einem Pressegespräch des Regionalforstamtes Oberes Sauerland ging es unter anderem um das Thema Rotwild. In vielen Revieren der Region seien die Wildschäden höher als die Pachteinnahmen. „Es gibt nicht einen einzigen Schuldigen im Konflikt zwischen Wald und Wild“, betont Hans von der Goltz, Leiter des Forstamtes. Das zentrale Problem liege in der Emotionalität des Themas und der oft mangelnden Gesprächsbereitschaft zwischen Waldbesitzern und Jägern aufgrund deren unterschiedlichen Interessen. Und noch ein Problem wurde angesprochen: Durch Wanderer, Mountainbiker, Geocacher, Ski-Langläufer und auch Hunde, die sich abseits der ausgewiesenen Wege und sogar an Fütterungsstellen aufhalten, werde das Wild zusätzlich aufgeschreckt und brauche durch den so erhöhten Stoffwechsel mehr Nahrung, die es sich wiederum vor allem im Winter an den Bäumen hole. „Wild gehört zum Wald, aber Waldbesitzer, Jäger und auch Touristiker müssen konstruktive Gespräche führen und gemeinsam die Verantwortung für einen gesunden Wald übernehmen“, so von der Goltz.

Den vollständigen Artikel in der WAZ finden Sie hier.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hält weiterentwickelte Hegegemeinschaften für das geeignete Instrument, um einen Ausgleich zwischen den Interessen des Menschen und den Lebensraumansprüchen des Wildes zu erreichen. Dafür müssen sich Hegegemeinschaften aber von den bisherigen „Abschussgemeinschaften“ zu „Wildschutz- und -nutzgemeinschaften“ entwickeln und vom Gesetzgeber mit umfangreichen Kompetenzen ausgestattet werden. Die geeignete Rechtsform ist dafür die Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die zentrale Forderung an die Hegegemeinschaften der Zukunft ist, dass die Vertreter der Grundbesitzer Zugang zu den Hegegemeinschaften bekommen und dort gleichberechtigt Sitz und Stimme haben.

Die Forderungen der Deutschen Wildtier Stiftung zu den Hegegemeinschaften von morgen und weitere Informationen finden Sie hier.

Lebensraumgutachten im Taunus übergeben

(Wetzlarer Neue Zeitung vom 15.02.2016) Wegen seiner ausgedehnten Waldflächen gehört der Raum Waldsolms seit jeher zum Kern des Rotwildvorkommens im Taunus. Am Freitagabend wurde nun ein Lebensraumgutachten für das Rotwild in der Region an die Jägerschaft, Forstverwaltung und Gemeinde übergeben. Das Gutachten beleuchtet auf 82 Seiten die Lebensverhältnisse des Rotwildes in der Jagdgenossenschaft Waldsolms im Osttaunus und enthält auch realisierbare Empfehlungen zur Lebensraumgestaltung und Bejagung für die Zukunft. Verantwortlich für das Gutachten ist Olaf Simon vom Institut für Tierökologie und Naturbildung in Gonterskirchen.

Die Jagdgenossenschaft Waldsolms als Vertreterin der Grundeigentümer hat sich nach dem Grundsatz „Wald mit Wild“ vier Ziele gesetzt:

  1.  Das Rotwild im heimischen Raum zu erhalten,
  2.  den Lebensraum für das Wild nach Möglichkeit zu verbessern,
  3.  Wildschäden und Waldschäden möglichst zu minimieren und
  4.  die Jagd auf diese bedeutende Wildart auch in Zukunft zu ermöglichen.

Das alles könne nur dann gelingen, wenn Jäger, Förster und Grundeigentümer eng zusammenarbeiten und versuchen, ihre unterschiedlichen Interessen möglichst in Einklang zu bringen, sagte Jagdvorsteher Edgar Köster. Zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und um den vier Zielen noch näher zu kommen, habe die Jagdgenossenschaft das nun vorliegende Gutachten in Auftrag gegeben.

Der Waldsolmser Bürgermeister Bernd Heine nannte das unabhängige Gutachten eine hervorragende Grundlage zur Kooperation zwischen der Gemeinde und den Jagdpächtern.

Den vollständigen Artikel in der Wetzlarer Neuen Zeitung finden Sie hier.