Von Rotwildgenetik bis Ornithologie: Passion eines Multitalentes
Gerald Reiner ist ein Multitalent: Er ist Veterinär aus Berufung, Wildbiologe aus Überzeugung und Wildtierfotograf aus Passion. Die große Bandbreite seines Könnens hat er allein in den letzten Tagen eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Mit einem Podcast über die drohende Gefahr der genetischen Verarmung hessischer Rotwildpopulationen auf der einen Seite und der Veröffentlichung eines faszinierenden Fotobandes über die „Gefiederte Biodiversität Deutschlands und Europas“ auf der anderen Seite. Der profilierte Genetiker Gerald Reiner entpuppt sich damit nicht nur als Mahner für die Vernetzung von Lebensräumen weit wandernder Arten wie dem Rothirsch, sondern auch als Anwalt unserer Avifauna. Denn Rebhuhn, Kiebitz und andere Offenlandarten werden leider bald verschwunden sein, wenn sich die derzeitige Bewirtschaftung unserer Agrarlandschaften nicht ändern wird.
Studie zur Rotwildgenetik
Was bedeutet eine Inzuchtdepression? Wie lange sind genetisch verarmte Populationen überlebensfähig und welche Rolle spielt dabei die Jagd? Diese und viele andere Fragen beantwortet Professor Reiner in einem Interview, das er mit Markus Stifter, dem Macher hinter jagdtalk.de, gehalten hat. Hintergrund ist die Studie zur „Sicherung der genetischen Vielfalt beim hessischen Rotwild als Beitrag zur Biodiversität“, die Reiner 2019 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Wildtier Stiftung herausgebracht hat. Die Studie ist ein Plädoyer für die Wiedervernetzung nicht nur der Rotwildpopulationen durch überregionalen Lebensraumverbund sondern auch ein Beitrag zur Sicherung der Biodiversität. Ganz nebenbei ist sie ein Grundkurs in Populationsgenetik – zum Anfassen und Verstehen.
Den Podcast zur Rotwildgenetik finden Sie hier.
Gefiederte Biodiversität Deutschlands und Europas
Mit seiner Dokumentation über die „Gefiederte Biodiversität Deutschlands und Europas“ nimmt Gerald Reiner seine Leser indes mit auf eine faszinierende Reise, die in den alpinen Landschaften der Telemark in Südnorwegen beginnt, sich über die verschiedenen Lebensräume Deutschlands fortsetzt und schließlich im spanischen Teil der Pyrenäen endet. Mehr als 120 Vogelarten aus 21 Lebensräumen und deren Artbeschreibungen setzt Reiner auf 312 Seiten in Szene, alle 300 großformatigen Fotos sind ausschließlich in der freien Wildbahn Europas entstanden. Dem Schreiadler, für den die Deutsche Wildtier Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern Lebensraum schafft, ist ein exklusives Arten-Porträt gewidmet.
Neben ausführlichen Beschreibungen von (A)uerhuhn bis (Z)wergdommel weist Reiner auch immer wieder auf die Bedrohungssituation vieler Vögel und die Notwendigkeit für Schutzmaßnahmen hin. Damit erweist sich der profilierte Genetiker Gerald Reiner nicht nur als Mahner für die Vernetzung von Lebensräumen weit wandernder Arten wie dem Rothirsch, sondern auch als Anwalt unserer Avifauna.
Einen Blick ins Buch und die Bestellinformationen zum Fotoband finden Sie hier.