Post vom Hirsch

Hamburg / Stuttgart, 30. September 2020. Die Abgeordneten des Landtags in Baden-Württemberg bekommen heute „Post vom Hirsch“ . 143 Mandatsträger aller Parteien erhalten eine Postkarte von der Deutschen Wildtier Stiftung, in denen sie Dr. Jörg Soehring, der Vorstand der Stiftung, bittet: „Geben Sie dem Rothirsch eine Stimme!“ Denn am 30. November läuft die bisherige Rotwildrichtlinie aus, die dem Rothirsch in Baden-Württemberg nur 4 % Platz zum Leben gibt. Gleichzeitig veröffentlichte die Stiftung einen Offenen Brief an Winfried Kretschmann, den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg. 

Den genetischen Austausch ermöglichen

„Unser Vorschlag ist, zukünftig alle Rothirsche zu schonen, die sich entlang der Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans von Baden-Württemberg bewegen“, sagt der Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „So würde zumindest der genetische Austausch zwischen den bestehenden Rotwildvorkommen ermöglicht.“ Mittelfristig sollten geeignete Gebiete wie die Schwäbische Alb oder der gesamte Schwarzwald wieder zum Lebensraum für den Rothirsch werden.

Die Verfressene-Sau-Kampagne

Mit einer Plakat-Kampagne in Stuttgart streitet die Deutsche Wildtier Stiftung seit gestern für den Rothirsch. Als „Verfressene Sau!“ verschmäht, bietet der Rothirsch auf den Plakaten einen traurigen Anblick. Ein so mächtiges Tier auf Asphalt, vor Graffitis, an Bahngleisen – in einem Umfeld weit weg von seinem natürlichen Lebensraum. Mit diesem verstörenden Anblick will die Deutsche Wildtier Stiftung auf den schändlichen Umgang mit dem Rothirsch in Baden-Württemberg aufmerksam machen.

Auf 96 % der Landesfläche muss der Rothirsch per Gesetz ausgerottet werden. Wer auf das Landeswappen Baden-Württembergs schaut, kann die Situation des Wildtieres nur für eine politische Posse halten; denn das goldene Schild im großen Landeswappen wird von einem Rothirsch gestützt! „Der Hirsch als Hüter und Wächter des Landes und der Verfassung wird in Wirklichkeit mit Füßen getreten“, betont Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. „Den Rothirsch auf einen Baumfresser und Schädling zu reduzieren wird seiner Rolle als faszinierender Bestandteil unserer Ökosysteme nicht gerecht.“

Unterstützen Sie uns dabei, dem Rothirsch eine Stimme zu geben.

Um die Politik in Baden-Württemberg zum Umdenken zu bewegen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung eine Petition an Peter Hauk, den Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, gestartet. Geben Sie hier Ihre Stimme für den Rothirsch ab und unterstützen Sie damit unsere Forderung nach mehr Lebensraum für den Rothirsch in Baden-Württemberg.

Die Kampagnen-Seite der Deutschen Wildtier Stiftung finden Sie unter www.HilfdemHirsch.org.

 

 

Verfressene Sau-Kampagne gestartet

„Verfressene Sau“!? Deutschlands größtes heimisches Wildtier ist deplatziert, heimatlos und bietet einen traurigen Anblick. Ein so mächtiges Tier auf Asphalt, vor Graffitis, an Bahngleisen – in einem Umfeld weit weg von seinem natürlichen Lebensraum. Mit diesem verstörenden Anblick will die Deutsche Wildtier Stiftung auf die winzigen Rotwild-Lebensräume vor allem in Baden-Württemberg aufmerksam machen. Am 29. September startet die Deutsche Wildtier Stiftung dafür eine große Plakat-Kampagne in der Stuttgarter Innenstadt und im und am Hauptbahnhof.

Die Deutsche Wildtier Stiftung kämpft damit gegen den Trend, den Rothirsch auf das Image eines Schädlings – als „Verfressene Sau“ – zu reduzieren. Denn Rothirsche sind ein faszinierender Bestandteil unserer heimischen Ökosysteme. Doch vor allem in Baden-Württemberg, aber auch in Bayern und anderen Bundesländern, darf der Rothirsch nur in sogenannten Rotwildbezirken leben. In Baden-Württemberg nehmen die fünf behördlich ausgewiesenen Rotwildbezirke zusammen gerade einmal 4% der Landesfläche ein – auf 96 % der Landesfläche muss Rotwild per Gesetz ausgerottet werden!

Am 30. November 2020 läuft die bisherige Rotwildrichtlinie aus, die dem Rothirsch so wenig Platz zum Leben gibt. Sie muss reformiert werden, denn sie verhindert die natürlichen Wanderbewegungen der Tiere, den genetischen Austausch und die Besiedlung neuer Landschaften. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert,

  • außerhalb der bestehenden Rotwildvorkommen grundsätzlich alle Rothirsche zu schonen, die sich entlang der Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans von Baden-Württemberg bewegen,
  • die sofortige „Legalisierung“ von Rotwildvorkommen, die bereits heute außerhalb der fünf Rotwildbezirke existieren und
  • eine politische Agenda für mehr Rotwild-Lebensraum in Baden-Württemberg.

Unterstützen Sie uns dabei, dem Rothirsch eine Stimme zu geben.

Um die Politik in Baden-Württemberg zum Umdenken zu bewegen, hat die Deutsche Wildtier Stiftung eine Petition an Peter Hauk, den Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, gestartet. Geben Sie hier Ihre Stimme für den Rothirsch ab und unterstützen Sie damit unsere Forderung nach mehr Lebensraum für den Rothirsch in Baden-Württemberg.