Am 14.09. werden Wissenschaftler am Haus der Nachhaltigkeit einen Einblick in ihre Arbeit rund um das Rotwild geben. Herr Dr. Ulf Hohmann, von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt, wird wissenschaftliche Methoden zur Rotwildzählung aufzeigen, aber auch über neue Erkenntnisse, Zahlen und Fakten berichten. Des weiteren stellt Herr Dr. Rudolf Suchant, von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg, ein Rotwildmanagementsystem am Beispiel des Südschwarzwaldes vor. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr und ist kostenfrei.
Das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz ist ein Ort mit Rotwildgeschichte und eignet sich deshalb hervorragen für diese Veranstaltung. Von 1920 bis 1940 konnten Ausflügler Rotwild, unter anderem auch „Hans“, den Stammvater aller Hirsche im Pfälzerwald, in einem Schaugatter auf der sogenannten „Hirschwiese“ bewundern. Die Hirschwiese befand sich genau dort, wo nun das Haus der Nachhaltigkeit steht. Das Gatter war Ausgangspunkt für die Wiederansiedlung des Rotwildes im Pfälzerwald.
Das größte freilebende Wildtier Deutschlands, der Rothirsch, übte auf den Menschen schon immer eine große Faszination aus. Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um den König der Wälder.
Wer weiß schon genau, wie viele Rothirsche, Alttiere und Kälber im Pfälzerwald un-terwegs sind? Auf diese Frage wird Herr Dr. Ulf Hohmann in einem Vortrag mit dem Titel „Der gläserne Hirsch – Kann man Wild im Wald zählen?“ eingehen und wissen-schaftliche „Zählmethoden“ vorstellen. Darüber hinaus wird er Informationen über die aktuelle Bestandsaufnahme geben. Das Rotwild ist eine Wildtierart, die Lebensräume mit einer engen Verzahnung aus strukturreichen Wäldern und großen, offenen Land-schaften bevorzugt und gerne ausgedehnte Wanderungen- sogar über 100 Kilometer in mehreren Tagen- unternimmt. Durch menschliche Einflüsse bedingt, zog sich aber das scheue Rotwild mehr und mehr in die Tiefen unserer Wälder zurück, was eine Zählung der Wildtiere erheblich erschwert. Die Ergebnisse der Wildzählungen sind Grundlage für weitere anschließende Entscheidungen und Konzepte.
Bei den Jägern begehrt, bei den Landwirten und Waldbesitzern als Schädling gefürch-tet stand und steht auch heute noch das Rotwild oftmals zwischen den Fronten. Hinzu kommen Veränderungen seines Lebensraums durch wachsenden Flächenbedarf für Infrastruktur, sowie ein erhöhter Bedarf an Erholungs- und Sportaktivitäten der Bürger im Wald und in der freien Landschaft. Unter dem Aspekt der konkurrierenden Bedürf-nisse von Erholungssuchenden, Landwirten, Waldbesitzern und Jägern versuchen Wissenschaftler unter Beteiligung aller Akteure, Grundlagen und Konzepte zu erarbei-ten, die den unterschiedlichen Bedürfnissen, aber vor allem auch dem Rotwild ge-recht werden. Am Beispiel der Region Südschwarzwald wird Herr Dr. Rudolf Suchant, ein solches Rotwildmanagementkonzept präsentieren.
14. September 2014 im Haus der Nachhaltigkeit
Neues vom Rotwild
14 – 17 Uhr
– Eintritt frei!
Kontakt:
Sandra Hartmann
Haus der Nachhaltigkeit
Telefon 06306/9210-14
Telefax 06306/9210-139
sandra.hartmann@wald-rlp.de
Johanniskreuz 1a
67705 Trippstadt